Ubuntu deinstallieren

Wer Ubuntu und Windows auf derselben Festplatte installiert hat und Ubuntu deinstallieren möchte, muss geschickt vorgehen. Durch die Installation von Linux wurde nämlich der GRUB Loader hinzugefügt, welcher zuerst deinstalliert werden muss.

Um das zu erreichen, muss man die Wiederherstellungskonsole von Windows benutzen. Um die Wiederherstellungskonsole fest zu installieren, muss man Windows XP starten und eine Original Windows XP CD einlegen. Danach klickt man auf Start -> Ausführen und gibt D:\I386\WINNT32.EXE /cmdcons ein (D: steht für das CD-Rom-Laufwerk). Im Anschluss startet man den PC neu und lässt während des Bootvorgangs die F8-Taste gedrückt. Dadurch erhält man die Möglichkeit, mit der Microsoft Windows XP-Wiederherstellungskonsole zu starten.

Sobald die Konsole gestartet ist, müssen folgende Kommandos eingetippt werden:

fixmbr (schreibt den Master Boot Record) und
fixboot c: (erstellt einen neuen Startsektor auf Festplatte C:)

Man wird bei beiden Vorgängen gefragt, ob man sich dessen wirklich sicher ist. Die Bestätigung erfolgt jeweils mit der Taste j. Nach dem Erstellen des neuen Startsektors kann die Konsole mit dem Befehl exit verlassen werden. Es erfolgt ein Neustart des Systems.

Sollte das geklappt haben, ist die größte Hürde bewältigt. Man kann jetzt noch die Wiederherstellungskonsole in den Startoptionen beim Booten entfernen. Undzwar so:

Start -> Einstellungen -> Systemsteuerung -> System -> Erweitert und dann bei Starten und Wiederherstellen auf Einstellungen klicken. Dort muss der Haken bei Anzeige der Betriebssystemliste deaktiviert werden. Danach fährt der Rechner automatisch im normalen Windows XP-Modus hoch.

Als nächstes gilt es, die Festplattenpartiton von Ubuntu (Linux) zu löschen. Dazu muss man in die Datenträgerverwaltung gehen (Start -> Einstellungen -> Systemsteuerung -> Verwaltung -> Computerverwaltung) und die Partiton mit der Entf-Taste aufheben, so dass „Nicht zugeorndet“ dasteht.

Im Anschluss kann man mit Norton PartitionMagic die Partitionsgröße ändern und der Hauptfestplatte (im Beispiel C:) wieder den vollen Festplattenplatz zu weisen. Das funktioniert sogar ohne Neustart.

GRUB Loader konfigurieren

Wenn man zu Windows XP ein Linux-Betriebssystem installiert, erhält man bei der Installation einen sog. Boot-Loader. Der Boot-Loader sorgt dafür, dass man beim Hochfahren zwischen den Betriebssystemen wechseln kann. Einer der bekanntesten Boot-Manager ist der GRUB Loader.

Bei den Startoptionen werden im GRUB Loader die Linux-Distributionen zuerst genannt. Das lässt sich natürlich ändern. Dazu muss man den GRUB Loader konfigurieren. Unter Ubuntu geht das beispielsweise über die Kommandozeile mit sudo nano /boot/grub/menu.lst, woraufhin die Datei menu.lst mit Root-Rechten im Text-Editor nano geöffnet wird.

Dort kann man die Reihenfolge der Betriebssysteme ändern, indem man ihre Einträge tauscht.

Beispiel:

## ## End Default Options ##

# This entry automatically added by the Debian installer for a non-linux OS
# on /dev/sda1
title Microsoft Windows XP Professional
root (hd0,0)
savedefault
makeactive
chainloader +1

# This is a divider, added to separate the menu items below from the Debian
# ones.
title Other operating systems:
root

title Ubuntu 8.10, kernel 2.6.27-11-generic
uuid c395712b-6e0a-48ae-8ecd-c625802ab7bd
kernel /boot/vmlinuz-2.6.27-11-generic root=UUID=c395712b-6e0a-48ae-8ecd-c625802ab7bd ro quiet splash
initrd /boot/initrd.img-2.6.27-11-generic
quiet

title Ubuntu 8.10, kernel 2.6.27-11-generic (recovery mode)
uuid c395712b-6e0a-48ae-8ecd-c625802ab7bd
kernel /boot/vmlinuz-2.6.27-11-generic root=UUID=c395712b-6e0a-48ae-8ecd-c625802ab7bd ro single
initrd /boot/initrd.img-2.6.27-11-generic

title Ubuntu 8.10, memtest86+
uuid c395712b-6e0a-48ae-8ecd-c625802ab7bd
kernel /boot/memtest86+.bin
quiet

### END DEBIAN AUTOMAGIC KERNELS LIST

Ubuntu Papierkorb

Wer in Ubuntu 8.10 den optischen Papierkorb (Mülleimer) nicht findet, kann statt dessen den Ordner des Mülleimers aufrufen.

Der genaue Pfad lautet: /home/benutzername/.local/share/Trash/ oder abgekürzt: ~/.local/share/Trash/

Mit folgendem Kommando kann man den Papierkorb über die Kommandozeile leeren:

sudo rm -rf ~/.local/share/Trash/*

Standardmäßig findet man den Papierkorb unten rechts auf dem Bildschirm, als kleines Miniaturbild.

Erste Rückschläge in Ubuntu

Mein erster Einsatz von Ubuntu 8.10 (Intrepid Ibex) im Alltag hat mir gleich die Schwierigkeiten von Linux gezeigt: Es gibt kaum alternative Software und Treiber. Als Messenger-Monopol hat sich unter Linux das Programm Pidgin etabliert. Leider sind die Einstellungsmöglichkeiten in Pidgin begrenzt.

Es ist zum Beispiel nur möglich, Kontakte in Gruppen anzeigen zu lassen. Ein Sortieren der Kontakte außerhalb von Gruppen ist nicht möglich. Obwohl diese Funktion schon vor 2 Jahren als Ticket eröffnet und gewünscht wurde, haben es die Entwickler noch nicht für nötig befunden, diese Funktion zu integrieren.

Ein weiterer Rückschlag ist, dass die Bluetooth-Geräte ohne Sicherheits-PIN (Bsp. Headsets, Mäuse, …) seit Ubuntu 8.10 nicht verbunden werden können. Es kommt die Fehlermeldung: „Pairing with [xyz] failed„. Meine kabellose Logitech V470 Bluetooth Laser Maus bleibt somit auf der Strecke. Im Ubuntu Forum ist das Problem bekannt. Die einzige Lösung ist eine Installation von Ubuntu 8.04 (Hardy Heron).