Bitcoin profitiert von Inflation und Risikobereitschaft

Mit sieben Prozent im Jahr 2021 ist die US-Inflation so hoch wie schon lange nicht mehr. Auch steigt die Risikobereitschaft der Anleger. Davon profitieren Bitcoin und andere Kryptowährungen.

Mit dem Sprung über die 44.000 Dollar knackte die weltweit beliebteste Kryptowährung, Bitcoin, eine psychologisch wichtige Marke. Mit ein Grund dafür ist die anhaltend hohe Inflation in den Vereinigten Staaten. Diese lag im vergangenen Jahr bei stolzen sieben Prozent. Zuletzt war dies im Jahr 1982 der Fall. Damals aber noch mit deutlich höheren Zinssätzen auf den Kapitalmärkten.

„Die Inflation war heute im Einklang und vielleicht muss die Fed ihre Straffung nicht beschleunigen, was bedeutet, dass die Aussichten für Kryptowährungen am Rande ein wenig besser sein könnten“, sagte Michael Reynolds, Vizepräsident für Anlagestrategie bei Glenmede dazu. Er ergänzte: „Da es auf einer relativen Basis attraktiver wird, Vermögenswerte in bar zu halten, wenn die Fed die Zinsen anhebt, würden wir erwarten, dass dies den Verkäufen von Krypto-Vermögenswerten etwas den Wind aus den Segeln nehmen könnte.“

Angesichts dessen, dass Bitcoin aufgrund seines maximalen Levels von 21 Millionen Coins als „nicht-inflationär“ gilt, sorgen gerade Inflationsbefürchtungen immer wieder für einen Zustrom von Kapital in die beliebteste Kryptowährung der Welt. Über kurz oder lang wird das Angebot nämlich nicht mehr zunehmen, sondern nur mehr sinken. Auch, weil Besitzer den Zugang zu ihren Wallets wie zum Beispiel Profit Builder verlieren, oder auch sterben und die Zugangsdaten mit ins Grab nehmen.

„Was wir heute sehen, ist nicht ‚juhu, Inflationsabsicherung‘ und all das, sondern dass Risikoanlagen wieder im Kommen sind“, sagte hingegen Noelle Acheson, Leiterin der Abteilung Market Insights bei Genesis Global Trading Inc. „Das liegt daran, dass wir nicht glauben, dass Powell die Zinsen so stark anheben wird, wie der Markt es erwartet hat, weil die Inflation den Erwartungen entsprach und nicht schlechter war.“

„Ob Bitcoin als Inflationsschutz taugt, wird sich erst mit der Zeit herausstellen“, sagte Austin Vincent, Vizepräsident bei Gullane Capital. Dennoch war der Anstieg am Mittwoch eine willkommene Erleichterung für alle, die in den letzten Wochen einen Preisverfall beobachten mussten, da die Federal Reserve eine aggressivere Haltung einnimmt.

Laut einer Analyse von Blockforce Capital, die sich auf Daten von Glassnode stützt, sind seit dem Bitcoin-Absturz Anfang Dezember keine neuen Kleinanleger mehr hinzugekommen. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten der kurzfristigen Marktteilnehmer – die in den letzten Monaten in den Markt eingestiegen sind – mit ihren Investitionen unter Wasser liegen.

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