Braucht es noch gute Hardware zum Gamen?

In der Spielewelt machen sich zwei Trends breit, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Zum einen wird die Hardware für PCs, Konsolen und mobile Geräte immer besser, zum anderen wird auf Browser- und Cloud-Gaming gesetzt, für die selbst mittelmäßige Laptops und Smartphones ausreichen. Damit werden unterschiedliche Zielgruppen bedient, wodurch beide Entwicklungen ihre Daseinsberechtigung haben. Aber wird sich einer der beiden Trends langfristig durchsetzen?

Spielen im Browser

Browser-Gaming war vor allem Ende der 90er Jahre und in den 00er Jahren ein wachsendes Phänomen. Damals wurden PCs in immer mehr Haushalten für den privaten Gebrauch benutzt und die Spielerschaft wuchs rasant an. Viele Spieler investierten zum damaligen Zeitpunkt noch kein Geld in Games, sondern nutzten Online Angebote, um sich mit kurzen Gelegenheitsspielen die Zeit zu vertreiben. Aber auch komplexere Titel mit Rollenspiel- oder Echtzeitstrategie-Charakter verbreiteten sich langsam aber sicher. Daraus entstand das Genre MMOG (Massive Multiplayer Online Game) mit Erfolgsgranaten wie OGame oder PlanetSide, in denen der eigene Fortschritt online gespeichert wurde. User erstellten sich darin eigene Account und konnten sich jederzeit auf dem eigenen oder anderen Geräten einloggen, um fortzufahren. Bei Echtzeit-Strategiespielen wurde dabei sogar die Offline-Zeit genutzt, um Gebäude und Co. fertigzustellen, die eine gewisse Dauer an Stunden benötigten. Gleichzeitig entwickelten sich jedoch auch kostenpflichtige PC- und Videospiele weiter, die durch bessere Grafiken und Gameplays bestachen. Sie lösten Browser-Gaming für eine Zeit lang ab, eine Trendwende folgte jedoch in den letzten Jahren.

Mittlerweile hat das Spielen im Browser wieder einen hohen Stellenwert erhalten. Mitverantwortlich ist dabei die iGaming-Branche, die einen regelrechten Boom erlebt hat. Virtuelle Spielbanken bieten eine spannende und praktische Alternative zum Besuch im landbasierten Casino. Außerdem punkten sie mit interessanten besten und neuesten Casino Bonus, die bei einer Anmeldung spruchreif werden. Die Spielauswahl ist meist viel größer als vor Ort, der Wechsel zu einem anderen Slot oder Tischspiel geschieht innerhalb weniger Klicks. Mit dem eigenen Account kann außerdem auf jedem Gerät gespielt werden, meist werden sogar mobile Browser unterstützt. Um sich unter den zahlreichen Anbietern zurecht zu finden, dienen Vergleichsportale wie VSO, die alle Angebote übersichtlich auflisten. Dazu werden auch weiterhin MMOGs im Netz gespielt. Games wie Eve Online oder Black Desert Online sind extrem beliebt, werden allerdings nicht mehr kostenfrei angeboten. Stattdessen fällt ein einmaliger Kaufpreis zum Spielbeginn oder eine laufende Abo-Gebühr an.

Cloud-Gaming ersetzt teure Hardware

Das Prinzip Cloud-Gaming ist noch eine relativ neue Entwicklung, die sich von Streaming-Diensten für Video- und Musikformate inspirieren hat lassen. Entwickler entdeckten das Potential darin, Spiele in der Cloud anzubieten, statt auf den Verkauf von downloadbaren Inhalten und physischen Kopien zu setzen. Gespielt wird dabei auch online, das Spiel wird auf einem externen Server ausgeführt. Anders als bei MMOGs ist der Sinn hinter dem Online Spiel allerdings weniger darin, mit anderen Spielern zu interagieren – obwohl dies bei zahlreichen Titeln auch möglich ist – sondern sich Speicherplatz und teure Hardware zu sparen. Anders als bei den klassischen Browsergames können diese Spiele daher auch sehr komplex und datenschwer sein. Auf diese Weise können selbst große Games flüssig auf einem leistungsschwachen Laptop oder sogar auf mobilen Geräten genutzt werden. Eine gute, stabile Internetverbindung ist dabei allerdings vonnöten. Verbunden mit dem Trend des Cloud-Gamings sind auch immer mehr Abo-Dienste entstanden, die ähnlich funktionieren wie Netflix oder Spotify. Dabei können Gamer eine monatliche oder jährliche Pauschale bezahlen und damit alle Spiele nutzen, die in der jeweiligen Bibliothek angeboten werden.

Wird gute Hardware obsolet?

Seitdem die Next-Gen-Konsolen Ende 2020 auf dem Markt erschienen sind, gibt es immer noch Bestellrückstände und vorhandene Exemplare werden zum Teil teuer über Handelsplattformen vertrieben. Wird es auch für die PS5 und Xbox Series X so sein? Es scheint also ganz und gar nicht so, als hätten Gamer kein Interesse mehr an guter Hardware. Selbiges gilt auch für Gamer-PCs, deren Komponenten weiterhin in großen Mengen gekauft werden. Der derzeitige Chip-Mangel sorgt hier ebenfalls dafür, dass Käufer übermäßig lange auf ihre Bestellungen warten müssen. Dies zeigt eindeutig, dass das Interesse an guter und zum Teil teurer Hardware weiterhin besteht. Auch für Videospiele im Download oder als physische Kopie wird weiterhin Geld ausgegeben. Gute Hardware wird damit alles andere als obsolet, stattdessen haben sich zwei verschiedene Märkte gebildet, die nebeneinander blühen und aufgehen.

In der Spielewelt zeichnen sich zwei Trends ab, die gegensätzlich sind und trotzdem hervorragend nebeneinander existieren zu scheinen. Während Cloud- und Browser-Gaming wieder Aufwind erhält, gehen die Käufe für hochwertige Hardware zum Spielen ebenfalls durch die Decke.

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