Das Zeitalter der künstlichen Intelligenz

Jeder hat schon einmal davon gehört: Künstliche Intelligenz (KI). Damit soll Robotern und Maschinen Leben eingehaucht werden, sogar eigene Entscheidungen sollen damit irgendwann möglich gemacht werden. Während sich die einen vor den Auswirkungen eines hochintelligenten Maschine fürchten, forschen andere eifrig nach neuen Lösungsansätzen und einer verbesserten Technologie. Was in Science-Fiction-Filmen oftmals beinahe menschlich dargestellt wird, ist in der Realität allerdings ganz anders. Wir widmen uns daher dem Thema: Was ist KI eigentlich wirklich und in welchen Bereichen wird sie bereits eingesetzt?

man in black jacket sitting on white chair

Was kann die KI wirklich?

Obwohl sich jeder unter dem Begriff der künstlichen Intelligenz etwas vorstellen kann, wissen die Wenigsten, worum es sich dabei im Detail handelt. Grob gesagt versucht die künstliche Intelligenz das Handeln und Denken von Menschen zu imitieren und dabei automatisierte Vorgänge zu schaffen. Das funktioniert mittlerweile sehr gut und viele Tätigkeiten können von Programmen, Maschinen und Robotern eigenständig übernommen werden. Dabei werden Techniken wie das maschinelle Lernen eingesetzt, die vor allem mit Programmiersprachen wie Python, Java oder C++ umgesetzt werden. Dabei lernt ein Gerät oder Programm, in dem es sich einer großen Datenbank bedient. Hat eine KI z. B. Millionen Fotos von menschlichen Gesichtern zur Verfügung, kann es irgendwann selbst künstliche Gesichter erstellen, die es eigentlich gar nicht gibt. Je mehr Fotos zum Lernen bereitstehen, umso schwerer wird es, den Unterschied zwischen einem echten Foto und einem Fake zu unterscheiden. Genauso können Programme auch Sprachen lernen. Je mehr Materialien ihnen dafür zur Verfügung stehen, umso besser können sie die Grammatik einer Sprache lernen und umsetzen. Entscheidungen nach eigenem Empfinden zu treffen, ist für Maschinen allerdings noch nicht möglich – und wird es vielleicht auch niemals sein. Alle Folgerungen werden auf Basis der Daten getroffen, die die Maschine bereits gelernt hat. Damit kann also immer gesteuert werden, wie eine Entscheidung ausfällt. Ihre Meinung ändern oder zu einem anderen Schluss kommen, kann der Computer also nicht.

Der Turing-Test als Maßstab

Die Frage, ab wann eine Maschine oder ein Programm wirklich intelligent ist, beschäftigt die Forschung bereits seit langer Zeit. Dabei wurde ein Testverfahren entwickelt, das als Turing-Test bekannt ist. Der Turing-Test läuft folgendermaßen: Ein Tester kommuniziert (z. B. per Chat) mit einem Menschen und einer Maschine über einen längeren Zeitraum. Dabei müssen sowohl der Mensch als auch die Maschine versuchen, den Tester davon zu überzeugen, dass es sich an ihrem Ende der Kommunikationskette um eine menschliche Instanz handelt. Ist die Kommunikation abgeschlossen, muss der Tester versuchen festzustellen, bei welchem Gesprächspartner es sich um eine Maschine gehandelt hat. Kann der Tester dies nicht eindeutig beantworten, hat die Maschine den Turing-Test bestanden und gilt als intelligent. Seitdem das Testverfahren 1950 von Alan Turing erfunden wurde, ist nicht ganz klar, ob schon eine einzige Maschine den Test bestanden hat. 2014 soll das zwar eine russische Software geschafft haben, hier gab es allerdings Zweifel am Testverfahren. Abgesehen davon warten wir also immer noch auf die KI, die den Turing-Test bestehen kann.

robot playing piano

Der Einsatz der KI

Auch wenn es bisher wahrscheinlich keine KI gibt, die wirklich intelligent ist, kommt die lernfähige Software bereits zahlreich zum Einsatz. Viele davon sind schon so in unseren Alltag integriert, dass wir sie gar nicht mehr bemerken. So können z. B. kleine Roboter bei komplexen Operationen eingesetzt werden, um besonders präzise Vorgänge durchzuführen und die Sicherheit der Patienten zu erhöhen. Dazu wird die KI in jeder Herstellungsstätte eingesetzt, in der Teile der Produktion automatisiert ablaufen. Dass moderne Autos auf den Straßen fahren oder unsere Computer einwandfrei laufen ist zumindest teilweise der KI zu verdanken. Genauso werden automatisierte Abläufe in Büros von einer KI übernommen. Besonders monotone Tätigkeiten, für die ein Mitarbeiter viele Stunden brauchen würde, werden von der KI in wenigen Minuten erledigt. Voraussetzung dafür ist nur, dass die KI aus einer Vorgabe lernen und alle Entscheidungen auf bestehenden Daten oder Regeln basieren kann. Den Begriff KI kennen Gamer natürlich auch aus der Spielewelt. Steht bei einem Spiel keine Multiplayerfunktion bereit, heißt das nicht, dass es keine Gegner gibt. Hier können simple oder komplexe KIs zum Einsatz kommen. Egal ob ein Spieler am virtuellen Pokertisch sitzt oder sich in einer actionreichen Kampfszene gegen einen Endgegner befindet, es wird immer versucht, das Verhalten eines menschlichen Gegenspielers zu imitieren. In einigen Spielen beobachtet die KI sogar die Spielweise des Gamers und kann während dem Kampf etwas dazulernen und besser reagieren. Damit wird es richtig knifflig! 

Die Entwicklung hochkomplexer KIs ist ein großes Thema der Wissenschaft und Technologie. Schon heute sind KIs aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Ob es schon bald eine Maschine geben wird, die den Turing-Test besteht, ist allerdings fraglich!

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