Festplatten Test: SSD vs. SATA

Solid State Drives sind die neue Evolutionsstufe der Festplatten. Stromsparender, leiser und vor allem leistungsfähiger sollen die neuen Flashspeicher sein. Doch wie schnell sind SSD-Festplatten wirklich?

Diese Frage habe ich mir auch gestellt und mir deshalb ein 128 GB Samsung PB22-J 2.5″ MLC Solid State Drive gekauft um den Test zu machen. Der Hersteller Samsung verspricht für dieses Modell eine Schreibrate von 185 MB/s und eine Lesetransferrate von 220 MB/s. Desweiteren soll das SSD 70% weniger Strom verbrauchen als eine Standard SATA-Festplatte. Ebenfalls interessant ist die Haltbarkeit. SSDs sollen unbegrenzt lange Lesen können. Nur Schreibvorgänge sind auf maximal 5 Millionen pro Speicherzelle limitiert, was aber für den Desktopeinsatz kein großes Problem darstellt, da hier deutlich mehr (über das Vierzigfache!) gelesen als geschrieben wird. Die mittlere Betriebsdauer der Samsung PB22-J SSD ist mit 114 Jahren angegeben.

Wie lange die effektive Haltbarkeit letztendlich ist, kann ich aufgrund fehlender Langzeiterfahrung noch nicht sagen. Fakt ist jedoch, das SSD Festplatten bis zur nächsten technischen Evolution problemlos durchhalten werden.

Besonders schön ist auch, dass eine Defragmentierung aufgrund der marginalen Lese-Zugriffszeiten bei SSD-Festplatten nicht mehr nötig ist. Das Lesen und Speichern geht stets zügig voran, vor allem im Multitasking-Bereich und beim Arbeiten mit vielen kleinen Dateien. Das liegt unter Anderem daran, dass SSD-Speichermedien keinen Schreib-/Lesekopf mehr besitzen, der sich ständig neu positionieren muss. Das hat den Vorteil der geringeren Wärmeentwicklung und der höheren Schockresistenz (also die Robustheit, wenn die Festplatte mal auf den Boden fällt). Die Samsung PB22-J verträgt maximal 1500 G pro Millisekunde. Herkömmliche 2,5 Zoll SATA-Laufwerke geben sich schon bei 250 G in 2 ms während des Betriebs geschlagen.

Vergleicht man die Western Digital Scorpio Blue WD5000BEVT (Platz 1 der Chip SATA Notebook-Festplatten-Bestenliste) mit dem Samsung PB22-J SSD, so fällt auf, dass das PB22-J Solid State Drive 10x weniger Strom verbraucht, 31% leichter ist und dazu noch völlig geräuschlos arbeitet.

Doch wie sieht’s nun mit der Geschwindigkeit aus? Ich besitze die WD5000BEVT als auch das PB22-J SSD und konnte deshalb beide Platten im Betrieb testen. Um zu schauen, wie schnell die beiden Festplatten im Vergleich sind, habe ich CrystalDiskMark 2.2 verwendet. Die Ergebnisse sind eindeutig:

Links: Western Digital WD5000BEVT (500 GB SATA), Rechts: Samsung PB22-J (128 GB SSD)

Zwar hält Samsung seine versprochene Schreibrate von 185 MB/s im praktischen Betrieb nicht ganz ein, dennoch ist der Geschwindigkeitsvorteil gegenüber SATA-Festplatten enorm. Aus technischer Sicht gibt es also, bis auf die noch geringe Datengröße, kaum Gründe, die gegen Solid State Drives sprechen. Einzig und allein der Preis ist noch sehr hoch. Während bei normalen Notebookfestplatten das Gigabyte ab 12 Cent zu haben ist, kostet bei SSD-Festplatten ein Gigabyte zwischen 3 und 5 Euro.

Aus diesem Grund habe ich mich auch nur für eine 128 GB SSD entschieden. Größere Datenmengen beherbergt meine Buffalo DriveStation HD-HXU3, die weltweit erste USB 3.0 Festplatte (Datentransfer 150 MB/s). Doch das ist ein anderes Thema. 😉

Zum Abschluss möchte ich noch zwei Videos zeigen, in denen die Bootzeit des Windows XP Professional Ruhezustands (unter Verwendung der 128 GB Samsung PB22-J) demonstriert wird. Die Videos sind live und ungekürzt. Der Bootvorgang wurde nicht durch zusätzliche Software verbessert. Würde man das machen, so könnte man Windows XP in unter 10 Sekunden starten.

Windows XP Prof. Ruhezustand in 9 Sekunden:

Windows XP Prof. Start in 11 Sekunden:

Insgesamt bin ich sehr zu frieden mit meinem Samung PB22-J Solid State Drive und halte SSDs für mehr als alltagstauglich. Was ich etwas schade finde ist, dass Samsung sein Logo nicht auf die Festplatte geprägt hat (so wie auf dem Produktbild zu sehen). Immerhin sollte eine coole Erfindung doch auch cool aussehen!?

Ergänzung: Mein Kommilitone Christian Soth hat mich auf eine sehr unterhaltsame Samsung Werbung aufmerksam gemacht, wo 24 Samsung SSDs zu einem RAID-Verbund zusammen geschlossen werden. Das Resultat ist eine Lesegeschwindigkeit von 2019.60 MB/Sekunde !! Aber seht selbst:

5 Gedanken zu „Festplatten Test: SSD vs. SATA“

  1. Hi, nun stellt sich mir nur noch die Frage, wie bekommt man ein auf IDE/SATA installiertes System, auf einer SSD zum laufen ?

    gruß DTR

  2. Kurzer Hinweis.
    Was hier dargelegt wird ist der Unterschied zwischen HDD und SSD.
    SATA ist der Controllertyp an dem man aber HDDs und SSDs gleichermaßen anschließen kann.
    Also nicht irritieren lassen von diesem Artikel.

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