Tag 3. – Project Failed

Wie oben bereits erkenntlich,
habe ich mal den inneren Schweinehund gewinnen lassen. Aber nur heute
(vielleicht auch noch morgen). Die folgenden Einträge sind etwas ganz
Modernes. Sie sind nämlich Post-aktuell. Damit habe ich mein Ziel,
jeden Tag ein Blogeintrag (Reihmt sich das?), verfehlt. Aber das war ja
bereits zu erwarten!

 Um trotzdem noch etwas mitzuteilen, gibt es wieder den Tagessold im Schnelldurchlauf:

09:00 – 12:15h | Physik

Manuskripte: Physikalisch-Technische Grundlagen von Prof. Dr.-Ing. Gerald Kell

13:15 – 16:30h | Mathematik 

Exponentialfunktion,
Logarithmengesetze,
Definitionsmengen

Zweite Vorlesungen – Speed up!

Tag 2 der Propädeutika. Die Zeit verfliegt, und das
schon am zweiten Tag! Mein angefangenes Projekt, jeden Tag einen
Blogeintrag zu schreiben, gerät ins Schwanken. Deshalb der heutige Tag im Schnelldurchlauf:

09:00 – 12:15 Uhr | Mathematik

Faktorisierung,
Polynomdivision,
Binomische Formeln,
Potenzgesetze & Wurzelberechnung

13:15 – 16:30 Uhr | Physik

Kondensator (Aufbau und Funktionsweise),
Ohmsches Gesetz,
elektrische Widerstände,
Aufbau eines Halbleiters

Erste Vorlesungen

Tag 1 der Propädeutika. Allein schon das Wort
„Propädeutika“ macht einem Abiturienten ja schon Angst. Was das wohl zu
„pädeuten“ hat? Wenn man es vom Griechischem wieder zurück übersetzt
heißt Propädeutikum einfach nur Vorkurs und Propädeutika ist
dementsprechend die Pluralform. Jaja, an akademischen Einrichtungen ist
alles anders. Das werden Mitschüler zu Kommilitonen, Lehrer zu Tutoren
und der beste Freund zum „Waffenbruder“ (gr. commiles).

Alles noch im Rahmen des Verträglichen, solange der Unterricht stimmt. Und der stimmt! Drei Zeitstunden Physik pur! Vorgetragen von Prof. Dr.-Ing. Gerald Kell.
Ein wirklich beeindruckender Redner. Ich hätte es nie für möglich
gehalten, dass jemand einen ganzen Vormittag in detaillierter Weise
über ein Thema vortragen kann, ohne auch nur ein einziges Mal „ähm“,
„äh“, „Wo war ich nochmal?“ oder „Schauen Sie im Buch nach“ zu sagen,
geschweige denn Luft zu holen. Faszinierend! Herr
Kell kommt aus der bemannten Raumfahrt und ist spezialisiert auf
Mikroprozessortechnik. Er machte Gravitationsmessungen während der Mission MIR’97.
Sein neustes Bestreben ist die Entwicklung eines digitalen Prozessors
mit 25 GHz Taktgeschwindigkeit. Wenn ich in meine Schulzeit
zurückblicke, war dort das Bestreben der meisten Lehrer, die nächsten
45 Minuten zu überleben. Ich war deshalb sehr überrascht wie aktuell
und umfassend die Lehre an einer Fachhhochschule sein kann. Wir bekamen
eine kurze Wiederholung des Lehrstoffs über Halbleiter, Transistoren
und elektrischen Ladungen. Danach erklärte Prof. Dr. Kell uns, warum
wir trotz Wolken fernsehen können und wieso es so schwer ist, einen
Quad Core Prozessor zu entwickeln wie zwei völlig fremde Menschen zum
miteinander reden zu bringen. Als Ausblick für kommende
Physikvorlesungen nannte uns Herr Kell den Aufbau eines DDR-RAMs. Außerdem weiß ich jetzt, wofür das cd/m² in der Beschreibung meiner Laptop-TFT-Helligkeit steht.

Ziemlich viele Informationen für einen Tag, doch nach der Mittagspause sollte es gleich weitergehen…

Mathematik.
Ein eher ungeliebtes Fach von mir. Im Grundkurs am Gymnasium hatte ich einen Durchschnitt von 9 Punkten (3+). Ein Grund um Furcht zu haben? Nein! Als Professor Rolf Socher (der genauso „neu“ an der FH ist, wie ich)
damit begann, die Tagesordnung anzuschreiben, wurde mir jegliches
Gefühl von kaltem Schauer genommen. Kleines Beispiel gefällig?

– Rechengesetze (+, *)
– Bruchrechnung
– Potenzrechnung
– Polynomdivision
– Logarithmen
– (Un-)Gleichungen
– Das Summenzeichen

Dennoch kein Grund um abzuschalten.
Für mich war es eine gelungene Wiederholung.

Immatrikulationsfeier

Obwohl ich gestern einen Testlauf mit öffentlichen
Verkehrsmitteln nach Brandenburg gemacht habe, ist mir der Zug heute
direkt vor der Nase weggefahren. Macht aber nichts, denn zum Glück gibt
es gelbe Autos mit Mercedes-Sternen. Also rein ins Taxi und ab die
Fahrt! Für 6,40 EUR ging’s dann vom Brandenburger Hauptbahnhof direkt
zum Eingang der Fachhochschule, pünktlich zum Beginn der
Immatrikulation.

Die Vorstellung fand im neuen Audimax (Auditorium Maximum, lat. größter Hörsaal) statt und ging 1 1/2 Stunden. Darin enthalten: Grußworte des Präsidenten, der Fachbereichsleiter, einem AStA-Vertreter (Allgemeiner Studierendenausschuss),
der Bürgermeisterin von Brandenburg und eines „Überlebenden“. Dazu gab
es noch musikalische Untermalung von den „Wednesdays“ plus ein
Theaterstück der Theatergruppe. Alles in allem ein buntes Programm. Nur
die Bestuhlung war etwas unbequem, aber daran wird bereits gearbeitet.

Im Anschluss an die Immatrikulationsfeier
fand die Vergabe der persönlichen Visitenkarten statt, welche irgendwie
an mir vorbeigegangen sein muss. Zur Einweisung durch den Dekan des FBI
(bitte jetzt nicht an Scully und Mulder denken, FBI heißt „Fachbereich Informatik“ ) Prof. Dr. Jochen Heinsohn war ich aber pünktlich da. Dort habe ich dann erstmals meine rund 120 Kommilitonen (Mitschüler)
gesehen. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass die gängigen Klischees
über Informatiker wirklich zutreffen. Wir sind ein komisches Völkchen.
Vom überzeugtem Asketen bishin zum Cowboy ist in meinem Jahrgang alles
dabei. Ich bin schon echt gespannt welche „Skills“ dahinter stecken.
Morgen beginnen erstmal die Propädeutika in Physikalisch-Technischen
Grundlagen und Mathematik.

Der heutige Lehrinhalt bestand aus:
„Niemand, außer dir selbst, ist für dein Studium verantwortlich“. Damit
werden einem große Freiheiten ermöglicht, die aber gewissenhaft
begrenzt werden sollten. Ich zumindest werde es so tun.