Kryptowährung als Bargeldersatz?

Bargeld ist ein Segen und ein Fluch zugleich. Zum einen kostet die Produktion, die Verteilung, die Überprüfung, das zählen und auch die Verwaltung von Bargeld Arbeitszeit, Geld und Ressourcen. Die Umwelt wird ebenfalls durch Bargeld belastet, das ist allerdings ein Vergleichsweise geringer Punkt, wenn man es mit einer Kryptowährung vergleicht. Den reinen Umweltaspekt wollen wir an dieser Stelle mal außer Acht lassen, denn vor allem die Tatsache das Kryptowährungen massiv Strom verbrauchen kann sich theoretisch ohne Probleme durch nachhaltige Energien beheben lassen. Dazu müsste das gesamte Netzwerk allerdings vernünftig geplant werden. Das wäre aber ein Thema für einen komplett eigenen Artikel. Bargeld hingegen muss zwangsläufig transportiert und verwaltet werden, dieser Umweltaspekt ist leider in keiner Form zu ignorieren.

Damit wäre Bargeld im ersten Schritt schon einmal im Nachteil. Auch wenn sicherlich kein Bargeld die Umwelt verschmutzen wird, einfach nur weil es rumliegt, so sind Produktionskosten in Form von Chemikalien, Metallen, Farben und so weiter nicht von der Hand zu weisen. Ebenfalls der Aufwand Bargeld zu zählen, transportieren, verwalten, ersetzen und vernichten ist nicht außer Acht zu lassen. Hier fallen definitiv immer Personalkosten, Zeit und Umweltaspekte an, die nicht abänderbar sind. Bargeld ist teuer, das hat schon die Wirtschaftswoche in einem Artikel festgestellt.

Kryptowährungen hingegen benötigen keine zusätzliche Hardware. Sicherlich wird es eine kleine Gruppe an Menschen geben die sich noch ein passendes Smartphone besorgen müssten aber grundlegend sind alle Menschen hierzulande eigentlich ausreichend mit der Technik versorgt. Die Verwaltung und Nutzung einer digitalen Währung und/oder Kryptowährung wäre ohne Probleme über eine einfache Handy App zu regeln. Es würden also keinerlei weitere Kosten oder Aufwand für ein solches System anfallen. Eine Kryptowährung könnte also Jederzeit und sofort als Geldersatz herhalten. Immerhin kann man bei Online Händlern wie Bitcoin Buyer (https://bitcoinbuyerapp.de/) jederzeit auch mobil vom Handy aus Handel treiben.

Aber und leider muss man dieses Aber sehr groß schreiben, haben Kryptowährungen massive Nachteile die sie als Bargeldersatz definitiv disqualifizieren werden. Zum einen reden wir hier von einer Hochrisikoanlage die extrem volatil ist. Das bedeutet das eine Kryptowährung in der Regel extrem starken Schwankungen ausgesetzt ist. Als Beispiel: Der Euro Kurs ist im letzten Jahr im Vergleich zum Dollar um 0,1661 US-Dollar geschwankt, der Bitcoin zwischen 28.805,5 US-Dollar und 69.055,3 US Dollar. Das verdeutlicht schon schnell wieso, zum Beispiel der Bitcoin sofort ein Totalausfall wäre. Man muss sich nur überlegen was das bedeuten würde wenn man sein Gehalt in Bitcoin bezahlt bekommen würde. Solche Schwankungen sind in keiner Wirtschaft kompensierbar.

Hinzu kommt das Problem das der Bitcoin sehr langsam ist. Natürlich kann man jetzt andere Kryptowährungen anbringen, bei denen Transaktionen schneller von statten gehen, aber vermutlich würden diese Netzwerke genauso schnell Probleme mit der entsprechenden Skalierung bekommen, sobald sie als Bargeldersatz in einer solchen Menge herhalten müssten.

Zwar kann man Bitcoin Transaktionen auch innerhalb weniger Minuten durchführen lassen, jedoch sind die Gebühren für eine Zahlung in Bitcoin dann enorm. Das würde sich in keinem europäischen Ladenlokal wirklich lohnen, es sei denn wir reden hier von Luxusartikeln in der obersten Preisklasse, wenn einem Kunden die Gebühren faktisch egal sind. Mit Gebühren von 5-10€ für eine Zahlung wird aber kein normaler Kunde jemals eine Kryptowährung für seinen Wocheneinkauf nutzen wollen, auch wenn die Transaktionsgebühren in der Regel eher sinken.

Ein weiteres großes Problem bei der Nutzung von Kryptowährungen ist die Tatsache das diese praktisch nicht kontrollierbar sind. Eine solche enorme menge an Transaktionen müsste in irgendeiner Form, zumindest rechtssicher regulierbar bleiben. Das ist aber nur dann möglich wenn sichergestellt wird, das die digitale Währung nicht von außen angreifbar ist. Theoretisch kann jede Kryptowährung ohne Probleme manipuliert werden, sobald Jemand mehr als 50% des Netzwerks kontrolliert. Angesichts aufkommender Entwicklungen und Leistungsschübe in der Computerbranche ist fraglich wie lange eine Kryptowährung sicher bleiben kann, wenn ohne Rücksicht auf Verluste große Mengen an Netzwerkleistung aufgekauft oder hinzugefügt werden. Es liegt also auf der Hand das klassische Kryptowährungen, so wie sie jetzt gestaltet sind sich als Bargeldersatz nicht eignen.

Das bedeutet aber nicht das keine entsprechenden Konzepte in der Entwicklung sind, die sich genau diesen Problemen annehmen. Sowohl die USA als auch Europa arbeiten an einem entsprechenden Konzept digitale Devisen einzuführen und damit die Zahlungsmethoden zu revolutionieren. China ist hier schon weiter und hatte bei ersten Feldtests mit dem E-Yuan so viel Erfolg das die Ausgabe schnell wieder beendet werden musste, weil die Kunden die neue Währung einfach zu gut angenommen hatten und das System auf einen solchen Ansturm noch nicht vorbereitet war.

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