Während Kryptowährungen in den letzten Jahren immer mehr dazu verwendet worden sind Investitionen zu tätigen und Gewinne zu erzielen, ist der eigentlich Sinn hinter Kryptowährungen weitestgehend verloren gegangen. Vor allem sind viele Projekte gescheitert, die Kryptowährungen sinnvoll nutzen wollten. So waren es, nicht zuletzt Projekte wie Mobilio, die durchaus interessant waren. Der Anbieter aus Österreich hat ein eigenes Krypto Token herausgebracht das Menschen dadurch verdienen können, das sie bei Autofahren die Finger vom Handy lassen. Damit wollte man bei Mobilio Unfälle durch abgelenkte Fahrer verhindern. Eigentlich eine gute Sache und eine hervorragende Idee. Doch in der Praxis scheiterte diese Idee leider. Auch wenn die App noch existiert und funktioniert, so sind die Mobilio Token quasi wertlos. Der Hintergrund war das Versicherungsunternehmen Sachprämien für diese Token verkaufen sollten um die Fahrer zu motivieren die Finger vom Handy zu lassen. Bei attraktiven Prämien wäre es sicher gelungen viele Autofahrer vom Pokemon Go spielen, während der Fahrt abzuhalten. Leider scheint es aber das die Schäden durch Handys am Steuer bei weitem nicht so viele Kosten verursachen wie Prämien für anständige Fahrer es wert wären.
Doch auch in Zukunft werden Kryptowährungen wohl eher nicht als Zahlungsmittel genutzt werden. Gerade im Bitcoin Netzwerk gibt es natürlich vor allem das Problem mit der Nachhaltigkeit. Würde man Bitcoin nun als offizielle Währung zulassen, wie man es im südamerikanischen El Salvador bereits getan hat, würde das massive Mengen an Bitcoin Transaktionen bedeuten. Vor allem Transaktionen mit geringem Wert und hohen Gebühren. Das Problem an der Sache ist einfach zu beziffern, denn jede Bitcoin Transaktion benötigt derzeit Strom im Gegenwert von ca. 350€. Man will sich gar nicht ausmalen wie viele Atomkraftwerke wir in Europa bräuchten wenn nur jede 10.te Bargeldübergabe mit Bitcoin absolviert werden würde.
Krypto Händler haben das Problem längst erkannt und so ist es nicht verwunderlich das Anbieter wie Bitcoin Loophole mittlerweile eher auf ETF Trading setzen. Eine Art mit dem Wert von Kryptowährungen zu handeln, ohne dabei jemals auch nur eine Krypto Transaktion durchführen zu müssen. Eigentlich die nachhaltigste Art und Weise des Kryptohandels.
Aber die Frage liegt natürlich auf der Hand, wie Kryptowährungen in Zukunft ihren Sinn noch erfüllen könnten und hier kommt mal wieder die Gaming Industrie ins Spiel. Es gibt zwar bereits einige Ansätze Kryptowährungen für Spiele einzusetzen, aber die meisten kommen aus der Glücksspielbranche und viele von ihnen sind nur dazu gedacht Geldeinnahmen an Steuerbehörden vorbei zu schmuggeln, immerhin ist es schwer nachzuweisen welche Krypto Transaktionen auf welches Konto zu welchem Zeitpunkt geflossen sind, wenn man nicht nachvollziehen kann wem all diese Wallets gehören.
Während sich vor allem die Fachpresse viele Gedanken zum Thema Kryptowährungen und Videospiele macht, ist die Anwendung in Spielen eigentlich eine einfache und naheliegende Lösung. Man könnte auf diese Art und Weise einen stabilen Coin entwickeln. Händler könnten Prepaidkarten oder Direktverkäufe zu festgelegten Preisen anbieten. Dafür bekämen Nutzer dann ein virtuelles Wallet mit einer entsprechenden Menge ihrer Währung. In diesem Wallet könnten die Nutzer dann das Geld flexibel einsetzen. Echtgeldwährung könnte so von einem Spiel auf Andere übertragbar werden, da alle das gleiche Zahlungssystem nutzen.
Auf diese Weise könnte der immer weiter steigende bedarf an Monetarisierungen in Videospielen attraktiver gestaltet werden. Nutzer wären sicherlich flexibler und wesentlich Zahlungswilliger wenn investierte Summen aus einem Spiel auch wieder herausgenommen und für andere Spiele investiert werden könnten. Mit einer entsprechenden Strategie könnten Unternehmen Spiele auch so gestalten das Spieler im Spiel, die Kryptocoins verdienen können um sie später in andere Spiele investieren zu können. Vorreiter ist hier Genshin Impact, ein beliebter Action Rollenspiel bei dem Spieler jeden Monat Echtgeldwährung in großer Menge verdienen können, die im Spiel direkt ausgegeben werden kann. Dennoch hat das Spiel das Talent den Spielern massiv mehr Geld aus der Tasche zu ziehen als sie verdienen können, weil es die Spieler dazu bringen kann mehr zu wollen als sie bekommen und die Spieler investieren und das gerne. Hier werden klassische Marketingtricks angewendet die wunderbar funktionieren. Würden sich in diesem Spiel Spieler dazu entscheiden die verdiente Echtgeldwährung heraus zu nehmen um sie in einem anderen Spiel nutzen zu können, wäre das auf den ersten Blick ein Minusgeschäft, wir sind uns aber sicher das eine solche Vorgehensweise dazu führen würde das im Nachhinein wesentlich mehr Geld wieder investiert werden würde. Ein Win-Win Geschäft für beide Seiten also.